Europäischer Dachs


(Meles meles)

 

Die typische schwarzweiße Gesichtszeichnung macht den Europäischen Dachs unverwechselbar und lässt sich leicht von den übrigen Marderartigen unterscheiden. Er kommt in fast ganz Europa vor. Ausnahmen bilden Nordskandinavien und einige weit vom Festland entfernt gelegene Inseln. Sein Lebensraum sind Wälder, bevorzugt in strukturreichen Landschaften mit viel Gehölz und Hecken. In der Schweiz hält er sich auch gern an Waldrändern bis in Höhen von 2‘000 m.ü.M. auf.

Der Tag wird gern im Bau verschlafen. Nur in der Dämmerung und nachts verlassen sie ihren sicheren Rückzugsort, nachdem sie sich vergewissert haben, dass kein Feind in der Nähe ist. Dachse legen große, weit verzweigte Erdbauten, die so genannten Dachsburgen, an. Dank ihren 22 Millimeter langen Krallen gelingt ihnen das problemlos. In der Regel werden sie von vielen Generationen mitunter über 100 Jahre bewohnt. Dabei baut jede Generation der in Familienverbänden lebenden Dachse den Bau weiter aus. Die Tiere leben so in geselligen Familiensippen – manchmal findet man sogar Füchse im selben Bau. Diese bevorzugen jene Eingänge, welche von den Dachsen nicht mehr benutzt werden.

 

Der Dachs ist ein Allesfresser (Omnivor) und mit seiner Länge von bis zu 90 cm und seiner massigen Gestalt der größte heimische Vertreter der Marderfamilie. In der Schweiz frisst er vorwiegend Regenwürmer, Schnecken und Insekten. Um diese zu finden, verschliesst er seine Nase und gräbt den Boden um. Da ein Dachs bis zu 20 Kilogramm auf die Waage bringt, benötigt er einiges an Futter. Dabei legt er bei der Nahrungssuche pro Nacht bis zu 11 Km zurück. Neben all den Kleinsttieren frisst er auch sehr gern Obst, Wurzeln, Beeren, Samen und Pilze. Auch Eier von bodenbrütenden Vögeln gehören in seinen Futterplan.

 

Ihren Kot setzen Dachse übrigens in sogenannten Latrinen ab. Sie befinden sich an unterschiedlichen Stellen des Streifgebietes und haben eine hohe Bedeutung für die Kommunikation untereinander: Duftstoffe unterschiedlicher Drüsen vermitteln hier anderen Dachsen Reviergrenzen.

 

Den Winter verbringen Dachse vorwiegend im Schlafe, sie halten eine Winterruhe. Der Stoffwechsel ist dabei stark herabgefahren und nur selten wachen sie kurzzeitig auf. Mit Hilfe des Fettvorrates können sie so bis zu drei Monate ohne Nahrungsaufnahme auskommen.

 

Der Nachwuchs wird bei Dachsen früh im Jahr noch während oder zum Ende der Winterruhe zwischen Januar und März geboren. 2-4 Junge verbringen ihre ersten Lebenswochen im dunklen Erdbau, den die Mutter nur selten, bei sehr kalten Temperaturen gar nicht verlässt. Erst mit zwei Monaten verlassen sie den Bau und erkunden die nähere Umgebung. Bereits Tage oder nur wenige Wochen nach der Geburt der Jungen verpaaren sich Dachse erneut. Eine Keimruhe, die bei vielen Marderartigen ausgeprägt ist, sorgt dafür, dass sich die befruchteten Eizellen erst zu Beginn des kommenden Winters in der Gebärmutter weiterentwickeln. Erst im Verlauf ihres zweiten Lebensjahres verlassen die Jungdachse ihre Familie, um eigene Territorien zu gründen.

 

Pfote: 5-Zeher –wie eine kleine Bärentatze 

 

Alter: bis zu 15 Jahren

Gewicht: 7-20 Kg

 

Weiterführende Links:

https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/dachs

http://saeugeratlas-nrw.lwl.org/index.php 

 

(Quellenangaben: https://www.tierpark.ch/tierarten/europaeischer-dachs/

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