Bisam


(Ondatra zibethicus)

 

Aussehen

Der Bisam, * volkstümlich oft auch Bisamratte genannt, gehört zoologisch nicht zu den Ratten, sondern zu den Wühlmäusen, von denen er die größte europäische Art ist. Nach dem Biber und dem Nutria ist er das drittgrößte mittlerweile »einheimische« Nagetier. Etwa wildkaninchengroß, wird er im Wasser von Laien häufig mit dem Nutria oder auch mit jungen Bibern verwechselt. Das Fell ist rötlichbraun und sehr dicht und glänzend. Zwischen den Zehen befinden sich keine Schwimmhäute, sondern Schwimmborsten. Der Schwanz ist seitlich ein wenig abgeflacht und beschuppt. Der Biber hat im Gegensatz hierzu einen von oben nach unten abgeplatteten Schwanz von der Gestalt einer Keule, während der Schwanz des Nutria rund ist. Ausgewachsene Bisame sind etwa 35 cm lang. Der Schwanz wird über 20 cm lang. Sie wird circa 0,8 bis 1,6 kg schwer, also deutlich kleiner als der Biber und die Nutria.

Lebensraum / Vorkommen

Der Bisam ist gänzlich an ein Leben im und am Wasser angepasst. Er ist ein hervorragender Schwimmer und Taucher. Bei Wanderungen benutzt er Wasserwege, Kanäle und Gräben, geht aber auch größere Strecken über Land. Der Bisam benutzt hohle Bäume und selbst gegrabene Erdbaue als Unterschlupf. Es werden auch bis zu 2 m hohe »Winterburgen« aus Schilf, Binsen, Stroh und Zweigen gebaut. Die Eingänge liegen dabei immer unter Wasser.

Verhalten

In der Regel ist der Bisam nacht- und dämmerungsaktiv, kann aber in störungsfreien Gebieten auch tagsüber beobachtet werden. Der Bisam kann durch seine Grabungsaktivitäten Wasserbauwerke, wie z. B. Deiche beschädigen. Deichbrüche und daraus entstehende Überschwemmungen können die Folge sein.

Ernährung / Wachstumsbedingungen

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus pflanzlichen Stoffen. Es werden vor allem Wasserpflanzen, aber auch Feldfrüchte verzehrt. Seltener werden Muscheln und Schnecken gefressen. Nur in Ausnahmefällen ist belegt, dass Bisame auch Fische verzehrt haben. Ausserdem frisst sie vor allem im Winter die vom Aussterben bedrohte Bachmuschel.

Fortpflanzung

In der Regel werden dreimal im Jahr 7-8 Junge geworfen. Diese sind schon im folgenden Jahr geschlechtsreif. Bisamratten werden nur etwa 3 Jahre alt.

Natürliche Feinde

Zu den natürlichen Fressfeinden der Bisamratte zählen Rotfuchs, Fischotter und Uhu und auch der ebenfalls aus Nordamerika eingeführte Mink.

 

* Zu den volkstümlichen Bezeichnungen der Bisamratte gehören auch die Bezeichnungen Moschusratte, Zwergbiber, Bisambiber, Zibetratte, Sumpfkaninchen, Sumpfhase und Wasserkaninchen. Die Bisamratte wird gelegentlich mit der Nutria verwechselt.

 

Die markantesten Unterschiede im Vergleich zum Biber:

- seitlich abgeflachter Schwanz

- Die Ohren stehen nicht ab

- die Ohren sind fast nicht sichtbar

- Nase viel kleiner

- beim Biber sind die Augen weiter oben und seitlicher am Kopf

- beim Bisam kommt der ganze Rücken aus dem Wasser

- beim Biber kommt nur der Kopf aus dem Wasser

- Bisam ist auch tagaktiv

- der Bisam hat an den hinteren Füsse keine Schwimmhäute

 

Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/bisam

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