Waldkauz


(Strix aluco)

 

Der Waldkauz (lateinischer Name "Strix aluco") gehört zur Familie der Eulen und  zu den einheimischen Vogelarten in der Schweiz. Hat sich ein Waldkauzpärchen gefunden, ist es sich ein Leben lang treu. In Mitteleuropa gibt es unterschiedliche Varianten, graue, braune und rostbraune. Die Gefiedergrundfarbe ist allerdings unabhängig von Geschlecht und Alter. Mittels der Farbgebung passt der Vogel sich an seinen Lebensraum perfekt an. Es paaren sich durchaus auch Eulen, die unterschiedliche Farben haben.

Waldkäuze erreichen eine Größe von etwa 40 Zentimetern und ihre Flügelspannweite beträgt einen knappen Meter. Die nachaktiven Jäger können ein Gewicht von knapp 600 g erreichen, wobei die Weibchen größer und schwerer als die Männchen werden. 

Waldkäuze sehen ausgezeichnet im Dunkeln, solange noch ein wenig Restlicht vorhanden ist. Ihre großen und braunschwarzen Augen nehmen besonders viel Licht auf, die Iris kann das einfallende Licht perfekt regulieren und garantiert so eine optimale Sichtleistung am Tage und in der Nacht. Eulenaugen sind im Gegensatz zu den meisten anderen Vogelaugen nach vorne gerichtet und ermöglichen ein räumliches Sehen. Entfernungen können so besser eingeschätzt werden.

Wie alle Eulen fliegen Waldkäuze nahezu geräuschlos: Ein besonders dichtes und samtartiges Polster auf der Oberseite der Flügel und kammartige Zähnchen an den Kanten der äußersten Flügelfedern verwirbeln den Luftstrom beim Fliegen und unterdrücken so jedes Geräusch - das verschafft dem Waldkauz Vorteile bei der Jagd. Bei völliger Dunkelheit verlassen sich jagende Waldkäuze ausschließlich auf ihr Gehör: Geräusche werden durch die Trichterwirkung des Gesichtsschleiers schallverstärkt an die unter den Federn versteckten großen Ohren weitergeleitet. Die leicht asymmetrische Anordnung der Ohren führt dazu, dass Geräusche von anvisierten Beutetieren mit minimalem Zeitunterschied wahrgenommen werden. Das hilft dem Waldkauz,

seine Beute genau anzupeilen.

 

Der Waldkauz lebt besonders gern in Laubwäldern, siedelt sich aber auch in Misch- und Nadelwäldern an. Er ist jedoch keineswegs nur in den Wäldern zu finden. In Städten bewohnen die Vögel oft Parks und Friedhöfe.

Wenn der Waldkauz einmal ein Revier erobert hat, nutzt er es sein Leben lang, das kann bis zu 15 Jahre sein. Dies hilft der Eule, auch harte Winter zu überleben. Denn in ihrer gewohnten Umgebung findet sie sich hervorragend zurecht und kennt die besten Nahrungsquellen.

Wichtig ist, dass sich im Revier alte Bäume mit ausreichend großen Höhlen befinden. Kann der Waldkauz jedoch keine geeigneten Baumhöhlen als Brutplatz finden, nimmt er im Notfall auch Winkel von Gebäuden und Dachböden, Mauerlöcher oder Nistkästen.

 

Zur Hauptnahrung gehören Kleinsäuger oder Vögel, Regenwürmer und Frösche. Es können aber auch Tauben und sogar junge Kaninchen überwältigt werden.

 

Der Waldkauz ist gefährdet! 

Zuerst die gute Nachricht: Der Waldkauz-Bestand in Europa ist momentan stabil. Gemeinsam mit der Waldohreule ist der Waldkauz sogar die häufigste Eule in Mitteleuropa.

Trotzdem ist der Vogel in Gefahr: Für den Schutz des Waldkauzes ist es sehr wichtig, Wälder und Parks mit alten und höhlenreichen Bäumen zu erhalten. Nicht abgeholzte, alte Bäume sichern der Eule ein sicheres Versteck und sind ideale Brutplätze.

Alte Höhlenbäume und Totholz werden jedoch, besonders in Städten, wegen Baumaßnahmen oder aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht verstärkt abgeholzt. Der reviertreue Waldkauz verliert damit seinen Lebensraum.

 

(Quellen: https://www.geo.de/geolino/tierlexikon/14995-rtkl-tierlexikon-waldkauz, https://www.voegel-im-garten.de/vogel-steckbriefe/waldkauz-strix-aluco/)


Waldkauz am Aabach - Greifensee 2022

 

Eine gute Tarnung und/oder ein Versteck hinter vielen Ästen ist das A und O zum überleben. Sobald das Grünzeug draussen ist, ist dieser Kauz von blossem Auge nicht mehr so leicht finden.


3 verschiedene Waldkäuze an verschiedenen Tagen und Tageszeiten fotografiert / 2022

Waldkäuze sind oft schwierig zu finden, da ist man über Hinweise sehr dankbar. Um aber die Tiere nicht zu stören, werden keine Ortschaften erwähnt. Bei zu viel Betrieb um sie herum, verlassen sie sonst gern ihren Schlafbaum und kommen nicht - oder erst nach Jahren wieder zurück.


Waldkauz 2019 Thurauen

Waldkauz 2022 Thurauen / im gleichen Baum wie 2019